Wanderer mit roter Regenjacke in den Bergen

So findest du die richtige Regenjacke für deine Reise

Die richtige Regenjacke sollte dich nicht im Regen stehen lassen! Doch Regenjacke ist nicht gleich Regenjacke. Zwischen Funktionsjacke, Windbreaker, Regenponcho, Imprägnierung und dreilagigen Membranen fällt es schwer den Überblick zu behalten.

Ich habe mich nun durch dutzende Geschäfte gewühlt und Reviews gelesen, um meine perfekte Jacke zu finden. Meine Erkenntnisse möchte ich dir hiermit weitergeben.

Um die richtige Regenjacke für deine Reise zu finden, sind zunächst zwei Fragen wichtig: ‘Was muss die Jacke können?’ und ‘Was muss die Jacke aushalten?’. Beginnen wir zunächst mit letzterem. Die Beanspruchung der Regenjacke:

Was hält eine Regenjacke aus?

Eine Regenjacke muss Regen aushalten, soviel ist klar.
Darüber hinaus macht es aber auch einen Unterschied, ob die Jacke nur zum Joggen, Wandern mit leichtem Rucksack, mit vollem Backpack oder sogar mit zusätzlichen Sicherungsgurten getragen wird.
An je mehr Stellen und je mehr Gewicht an ihr scheuert, desto robuster muss die Jacke sein. Vereinfacht kann man sagen, je robuster eine Jacke ist, desto steifer ist das Material, und desto stärker fühlt man das Stoffgewebe.
Jacken aus Plastik oder mit einfacher Gummibeschichtung sind hingegen nicht abriebfest. Genauso geht es Jacken die nur eine chemische Imprägnierung haben. Je länger die Jacke halten soll und je mehr sie aushalten muss, desto mehr Lagen von Membranen benötigt sie. Ansonsten wird die Jacke mit der Zeit an den stark beanspruchten Stellen wasserdurchlässig. Da das meist die Schultern sind, läuft das Wasser dann von oben in die Jacke.

Das bringt uns zu der nächsten Frage:

Was muss eine Regenjacke können?

Woran erkenne ich eine wasserdichte Jacke?

Eine Regenjacke muss wasserdicht sein. Allerdings stellt sich auch hier wieder die Frage, wie groß die Ansprüche sind. Viele Jacken aus dem Fashionbereich sind geeignet um einen kleinen Schauer auszuhalten. Wenn es stärker regnet, geraten diese aber schnell an ihre Grenzen: nicht verschweißte Nähte, schlechte Reißverschlüsse – oder nur Knopfleisten und fehlende Mützen, lassen den Träger schnell nass werden. Auch sind viele Materialien nur wasserabweisend und nicht wasserdicht.
Wirklich wasserdichte Jacken haben immer verschweißte Nähte.

Wasserdicht werden die Jacken durch chemische Imprägnierung, Beschichtung oder wasserdichte Membranen, wie etwa die bekannte Gore Tex. Dabei gilt dass die chemische Imprägnierung schlechter ist als Membranen und Membranen umso besser je mehr Lagen sie haben. Die Beschichtung, wie etwa beim typischen Friesennerz liegt – wenn sie hochqualitativ ist – irgendwo dazwischen. Wasserabweisende Materialien, wie etwa bei Softshelljacken, reichen hingegen nicht aus, um eine Jacke wirklich wasserdicht zu machen. Gerade an Stellen unter Druck- wie etwa bei Rucksackträgern, halten sie nicht dicht.

Übrigens wird die Wasserdichte eines Materials in Meter Wassersäule angegeben. Leider bedeutet eine hohe Angabe hier jedoch nicht auch immer, dass auch die Nähte und Reißverschlüsse diesen Anforderungen standhalten. Daher lohnt sich hier der Gang zum Experten, oder die Suche nach aussagekräftigen Rezensionen.

Wieviel wiegt eine wasserdichte Jacke?

Bei einer wirklich guten Outdoorjacke muss man ein gewisses Gewicht einplanen. Wer nur eine sehr leichte Alternative für Tagesausflüge sucht, kann stattdessen auf einen Plastikponcho, wie man ihn aus Freizeitparks kennt, zurückgreifen. Diese gibt es für wenige Euro im Internet und sie sind klein und leicht. Für einen Platzregen bei sonst gutem Wetter sind diese durchaus ausreichend und unter den größeren Varianten kann man auch noch den Daybag in Sicherheit bringen. Mit einem Rucksack auf den Schultern sind sie jedoch schnell hinüber.
Wer etwas sucht um einen gelegentlichen leichten Schauer abzuhalten, und viel Wert auf wenig Gewicht legt, der kann auch zu einem wasserabweisenden Windbreaker greifen. Diese sind nur imprägniert oder beschichtet und nicht stabil genug, um einen Rucksack auszuhalten. Aber um beim Joggen bei leichtem Regen über eine begrenzte Zeit trocken zu bleiben, sind wasserabweisende Laufjacken ausreichend. Sie wiegen teilweise unter 100g.

Danach folgen gewichtsmäßig die imprägnierten Regenjacken. Für deutschen Regen sind sie gut, nicht jedoch für längere Backpackingtouren.
Den Anschluss machen Jacken mit Membranen und die Friesennerze. je nach Modell und Fütterung kommen hier auch bis zu mehrere Kilo auf die Wage.
Eine dreilagige Gore Tex Jacke ohne Futter (mehr als drei Lagen habe ich noch nicht gefunden), aus dem Premiumsegment wiegt ca. 500g. Bei 2,5 Lagen muss man mit ca. 250g rechnen.

Wieviel kostet eine gute Regenjacke?

Eine Jacke die ich zum Backpacking empfehlen würde, sollte mindestens zwei Lagen Membran haben, lieber 2,5. Jacken mit 2,5 Lagen bekommt man ab ca. 150€, im Schlussverkauf auch günstiger. Eine 3 lagige Jacke hingegen kann durchaus auch 600€ und mehr kosten. Die günstigen Modelle der Profijacken beginnen bei ca. 400€. Dabei gibt es preislich wenig Unterschiede zwischen Regenjacken für Herren und Regenjacken für Damen.

Fazit:

Zusammenfassend lassen sich folgende Erkenntnisse sammeln:

  • Windjacken sind nicht wasserdicht
  • Wasserabweisend bedeutet nicht wasserdicht
  • Verschweißte Nähte sind ein Muss
  • Membranen sind besser als Imprägnierung
  • Je mehr Lagen Membranen desto dichter und stabiler
  • Je schwerer der Rucksack und je länger er getragen wird, desto stabiler muss die Jacke sein.

Und da hatte ich sie gefunden: drei Lagen Membranen, toller Schnitt, tolle Farbe, ich war sofort hin und weg <3 – Als ich den Preis sah, nahm ich allerdings doch das 2,5 Lagen Modell daneben… ist auch ganz chick und ich hab den Backpack ja nicht dauernd am Rücken 😉

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