Duschkopf in Zentralamerika

Toiletten und Duschen in Süd- und Zentralamerika

Die tägliche Hygiene ist etwas, was man auch auf Reisen nicht vernachlässigen möchte. Gerade nach anstrengenden Tagen möchte man gerne eine heiße Dusche und um den Gang zur Toilette kommt man natürlicherweise auch nicht herum. Doch andere Länder können auch diese alltäglichen Dinge zu kleinen Herausforderungen werden lassen. Auch wir standen zu Anfang unserer Reise mehrmals ratlos im Badezimmer und versuchten schlau aus den Armaturen und Hinweisschildern zu werden.

Toiletten in Zentralamerika

In den meisten Ländern Zentralamerikas gibt es keine funktionierende Kanalisation, wie man sie in Europa üblicherweise kennt. Teilweise gibt es auch gar keine Kanalisation und Abwasser wird unter den Gebäuden in Zisternen gesammelt. Auch wenn es Abwassersysteme gibt, sind die Kanäle und Rohre häufig viel zu klein ausgelegt für die vielen angeschlossenen Häuser. Und selbst wenn das Wasser in einer Kanalisation landet, heißt das noch lange nicht, dass das Wasser auch in Kläranlagen geleitet wird.

Dies alles führt dazu, dass die Menge an Feststoffen die über das Abwassersystem beseitigt werden können sehr begrenzt ist. Lange Rede kurzer Sinn: In den meisten Ländern ist es durchaus nicht üblich Klopapier herunter zu spülen. Im Gegenteil führt das Klopapier in der Toilette meist noch im selben Haus dazu, dass das Rohr verstopft. Schafft es das Klopapier noch bis in die Zisterne oder die Kanalisation, führt es spätestens da zu Verstopfungen. Daher sollte Klopapier nicht heruntergespült werden.

Stattdessen stehen neben der Toilette üblicherweise Mülleimer in denen man das Klopapier entsorgen kann. Eine  Ausnahme sind größere Hotelanlagen, die häufig über eigene Abwasserfiltersysteme verfügen.

Für uns war es zu Anfang sehr gewöhnungsbedürftig das Klopapier auf diese Weise zu entsorgen. Natürlich haben wir uns zu Beginn auch etwas davor geekelt. Jedoch muss man ehrlicherweise sage, dass es weniger stinkt als wir angenommen hatten. Allerdings sollte man, vor allem, wenn man länger an einem Ort bleibt, darauf achten den Müll regelmäßig zu entsorgen. In Mexiko sind wir zum Beispiel dazu übergegangen sämtliche Einkaufstüten und auch größere Plastikverpackungen zu verwenden, um jeweils das Toilettenpapier darin zu sammeln und dann  beinahe täglich zu entsorgen.

Duschen in Zentralamerika

Auch das Duschen ist in Zentralamerika und Südamerika und auch anderen weniger industrialisierten Ländern der Welt zu Beginn befremdlich. Anders als in Europa sind dort zentrale Warmwasserbeuler nicht unbedingt üblich. Stattdessen wird Wasser zum Duschen, wenn überhaupt, durch elektrische Duschköpfe erhitzt.

Elektrizität in der Dusche, ließ uns zu Beginn erst einmal die Haare zu Berge stehen. Bei der ein oder anderen Dusche haben wir auch schon einmal einen Stromschlag bekommen. Allerdings sind die meisten Duschköpfe 12V Geräte. Diese Spannung ist für Menschen nicht gefährlich. Ausnahmen kann es natürlich auch davon geben, denn häufig sind auch Elektroinstallationen in Entwicklungsländern Marke Eigenbau und nach Gutdünken zusammengeschraubt. Einige Dinge, die wir inzwischen über beheizbare Duschköpfe gelernt haben möchten wir jedoch trotzdem mit Euch teilen.

  • Die Temperatureinstellung bei beheizbaren Duschköpfen erfolgt üblicherweise am Duschkopf selbst und nicht wie man es in Deutschland kennt über die Armaturen
  • Es ist völlig normal, dass einige Modelle von beheizbaren Duschköpfen beim andrehen des Wassers im Gehäuse einen Funken erzeugen und ihr von Außen einen kurzen Blitz seht.
  • Vermeidet es den Duschkopf zu berühren sobald das Wasser läuft. Auch die 10cm unterhalb des beheizbaren Duschkopfes solltet ihr meiden. Ansonsten kann es sein, dass ihr einen Stromschlag, ähnlich eines Weidezauns bekommt
  • Manche Duschköpfe regulieren die Temperatur auch über die zufließende Wassermenge. Das heißt je weniger ihr aufdreht, desto wärmer ist das Wasser. Das sind vor allem Duschköpfe, die keine Temperaturregulierung am Kopf selbst haben.
  • Bei Duschköpfen die eine Temperaturregulierung haben, sind häufig die Symbole verwirrend. Normalerweise bedeutet schwarz, beziehungsweise ein ausgefüllter Kreis, warm, während weiß, dünne Linien und leeren Kreise kalt bedeutet.
  • Bei Duschköpfen mit Temperaturregulierung mit Schalter am Kopf, sollte man das Wasser nicht zu gering aufdrehen, da sie dann entweder nicht anspringen oder sich das Risiko erhöht einen Stromschlag zu bekommen
  • Bei beheizbaren Duschköpfen ist es absolut üblich, dass ein Stromkabel über der Dusche zum Duschkopf läuft. Manchmal gibt es auch im Bereich der Dusche eine Sicherung, die angeschalten werden muss, um den Duschkopf in betrieb zu nehmen. Auch wenn uns stets versichert wurde, dass die Spannung ungefährlich ist, bemüht eich die Sicherung und die Kabel nicht nass zu machen und achtet vor dem Duschen darauf, ob die Isolierung an den Kabeln intakt ist. Fragt im Zweifelsfall bei euren Gastgebern oder klebt, falls ihr unsicher seid, entsprechende Stellen ab.
  • Achtet bereits bei der Buchung Eurer Unterkunft darauf, ob sie Warmwasser anbietet. Dies ist zwar üblich aber durchaus nicht überall der Fall

Wir sind inzwischen dazu übergegangen uns in neuen Unterkünften kurz die Funktion der Dusche erklären zu lassen, nachdem wir doch häufig mit verschiedenen Systemen konfrontiert waren und auch, weil wir keine Lust auf weitere Stromstöße hatten. In den meisten Hotels, vor allem bei größeren internationalen Ketten, gibt es jedoch auch die in Deutschland üblichen Warmwasserbeuler und die Temperatursteuerung über einen Einhandmischer.

Fazit Duschen und Toiletten in Zentralamerika

Auch einfache Dinge des Alltags können auf Reisen verwirrend sein. Fragt gegebenenfalls eure Gastgeber, wie die Körperhygiene in eurem Gastland gehandhabt wird. Ein Klo zum Überlaufen zu bringen, einen Stromschlag vom Duschkopf zu bekommen, oder kalt duschen zu müssen, macht einfach keinen Spaß. Unserer Erfahrung nach brechen solche Fragen auch ganz wunderbar das Eis zwischen den Kulturen und am Ende lernt man vielleicht noch viel mehr als nur die Bedienung des Duschkopfes.

Toilette in Kuba
Öffentliche Toiletten auf Kuba

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2 Kommentare zu „Toiletten und Duschen in Süd- und Zentralamerika“

  1. Danke für den Artikel! Ich bin aktuell in Peru und habe, glaube ich, die Toilette bei uns verstopft. Leider wusste ich nicht, dass ich Toilettenpapier nicht herunterspülen sollte. Ich hoffe, ich finde einen Abflussnotdienst für die Toilette.

  2. Interessant, dass in vielen Ländern Klopapier nicht runtergespült werden sollte. Ich könnte mir ein Leben ohne funktionierende Kanalisation nicht vorstellen. Als bei uns in der Straße letztens ein Kanal verstopft war, wurde sofort eine Kanaluntersuchung mit Kamera durchgeführt.

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